Die Jungen haben das Spiel des HTV gerockt

Meißenheim setzt sich im Südbadenliga-Derby mit 27:25 gegen die SG Scutro durch. Manndeckung gegen Felix Zipf.

Vor voller heimischer Arena entschied der HTV Meißenheim am Freitagabend das Südbadenliga-Derby gegen Aufsteiger SG Scutro, der damit noch tiefer in den Abstiegskampf rutschte, knapp mit 27:25 (12:14) für sich. Die Begegnung avancierte zum intensiven Schlagabtausch mit zahlreichen Führungswechseln und Vorteilen.

Manndeckung an Felix Zipf

Die Anfangsphase gehörte dem Gast, der in der Abwehr tatkräftig zupackte und einfache Treffer nutzte, um vorzulegen. Hinzu kam, dass die SG von Beginn an Felix Zipf komplett kurz deckte und so aus dem Spiel nahm. ,,Wir waren auf diesen Schritt der SG eingestellt. Problematischer war eher, dass wir unsere Zeit gebraucht haben, um die frei werdenden Räume zu nutzen“, zeigte HTV-Trainer Frank Ehrhardt auf. Seine Mannschaft, die ohne Christoph Baumann auskommen musste, glich immer wieder aus, doch bis zum 7:9 (16.) lag der Aufsteiger meist vorne. ,,Es war ein hartes Stück Arbeit, da der Gegner anfänglich besser war. Obwohl sich keine Mannschaft in größerem Maße absetzen konnte, hatte die SG in dieser Phase auch im Torhütervergleich die Nase leicht vorne“, beobachtete Ehrhardt. Von einer kleinen HTV-Phase mit knappen Führungen abgesehen, wandelte der Gast ein 12:11 (27.) in eine eigene 12:14-Pausenführung um. ,,Die Mannschaft hat ihre Zeit gebraucht, um das Derbyfieber mit ins Spiel zu bringen. Das ist in der zweiten Halbzeit dann wesentlich besser gelungen“, merkte Ehrhardt an.

Torhüter-Duell an HTV

Auch in der zweiten Hälfte startete der Gast stärker ins Geschehen, sicherte sich bis zum 18:15 (36.) Vorteile. Frank Ehrhardt reagierte, nahm Zipf vom Feld, um die Breite des HTV-Kaders zu nutzen. Und diese griff – ob Felix Haag, Manuel Hügli, Jannik Hasemann, die SG konnte sich kaum auf die wechselnden Angriffsmuster einstellen. Über 19:19 (44.) lagen beim 24:21 (56.) nun die Vorteile beim Heimverein. ,,Wir hatten auf jede SG-Idee eine passende Antwort und insgesamt mehr Alternativen auf der Bank“, hielt Meißenheims Trainer fest. Auch der Torhütervergleich neigte sich allmählich zugunsten von Steffen Bader (HTV), wenngleich Ehrhardt mit der Abwehrleistung nicht ganz zufrieden war: ,,25 Gegentreffer sind nicht schlecht, aber es waren noch zu viele einfache Gegentreffer. Andererseits haben wir auch nur 27 geschossen, weil die SG-Abwehr nicht minder hart arbeitete.“ Erst Luis Ehrets Treffer zehn Sekunden vor Schluss besiegelte die Entscheidung- ,,Gerade die Jungen haben in Hälfte zwei das Spiel gerockt“, befand Ehrhardt.

Kollege Axel Schmidt befand: ,,Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen. Über zwei Drittel der Spielzeit waren wir die bessere Mannschaft. Aber zum Schluss gingen uns Kraft und Konzentration aus. Dies führte dann auch zu den ungenauen Abschlüssen und Fehlern. Doch es geht weiter, wir sind noch nicht am Ziel und geben noch lange nicht auf.“

Meißenheim – Scutro 27:25 (12:14)

Meißenheim: Bader, Blum; Ehret 7/1, Zürcher 1, Funke 7, Haag 3, Zipf, Nickert 3/2, Hasemann 3, Velz, Jochheim 2, Hügli 1.
Scutro: Ruf, Krajnc; Kopf 6, Leberl 2, Schrempp, Lischke 3, N. Dittrich 5, Gambert, Heitzmann 2, Wacker, Welle, Moldenhauer 2, R. Dittrich 5/1, De Weijer.

Bericht: Thorsten Mühl (www.handball.bo.de)