Nichts zu holen beim Derby

32:21-Erfolg der Schutterwälder gegen den HTV Meißenheim. Gäste scheitern nach guter erster Hälfte nach der Pause am Abwehrbollwerk des Südbadenliga-Spitzenreiters.

Neuntes Spiel, neunter Sieg. Der Schutterwald-Express bleibt in der Spur. Der 32:21 (14:12)-Erfolg im Derby gegen den TV Meißenheim war allerdings erst nach der Pause eine klare Sache. „Im Endeffekt war es so, wie alle erwartet hatten. Nur wir hatten uns das anders vorgestellt“, bekannte Gäste-Coach Frank Ehrhardt, der sich in den zweiten 30 Minuten etwas mehr Gegenwehr gewünscht hatte. „Immerhin haben wir Schutterwald in der ersten Hälfte geärgert.“

Ziemlich entspannt ließ derweil TuS-Trainer Markus Lais das Spiel Revue passieren. „Wir haben heute gerade in der zweiten Hälfte viele freie Chancen rausgespielt und sind ein hohes Tempo gegangen. Das ist das, was wir wollen.“

Chancen vergeben

Der Beginn gestaltete sich für die Schutterwälder allerdings zäh. Der Tabellenführer kam nicht weg, weil im Angriff ungewohnt viele dieser Chancen vergeben worden sind. Dabei konnte sich HTV-Torwart Daniel Velz mehrfach auszeichnen. Das 6:5 (11.) durch Michael Herzog, einmal mehr „Mister Zuverlässig“ im Spiel der Gastgeber, sollte die erste Führung des Favoriten sein, die Meißenheim aber wieder konterte. Erst kurz vor der Pause konnte Schutterwald auf zwei Tore wegziehen.

Der HTV Meißenheim verschleppte wie erwartet das Tempo, agierte mehrfach am Zeitspiel. „Es war kein schöner Handball von uns, aber so geplant. Wir wollten diese langen Angriffe spielen, um Schutterwald die erste und zweite Phase zu nehmen“, gab Ehrhardt zu, und Lais bekannte: „Wir haben uns bei diesen Angriffen schwergetan. Und Meißenheim hat zum Ende hin ganz gute Entscheidungen getroffen.“

Oberliga-Erfahrung deutlich

Doch nach der Pause stellten die Schutterwälder eine „bärenstarke 6:0-Abwehr“ (Ehrhardt), die sich wie eine Wand vor den Gästen auftat und kaum noch eine Lücke ließ. Der TuS erhöhte binnen zehn Minuten gleich mal von 14:12 über 17:12, nur unterbrochen von einem Gegentor von Christoph Baumann zum 13:19, auf 22:13. „Da sah man dann deutlich den Unterschied, dass bei Schutterwald alle Akteure Oberliga-Erfahrung haben“, konstatierte der HTV-Coach, der seinerseits weitgehend auf Felix Zipf, seinen erfahrensten Spieler im Team, verzichtet hat. „Er war angeschlagen. Und es war abgesprochen, dass wir nichts riskieren, wenn der Spielverlauf klar ist“, erklärte Ehrhardt. Und das war er in der zweiten Hälfte. Beim 26:15 (44.) hatten die Schutterwälder erstmals einen Vorsprung von elf Toren herausgeworfen, was dem Trainerteam noch die Möglichkeit zum Experimentieren bot.

Schwere Rest-Partien

„In der zweiten Hälfte hat die Abwehr unsere Torhüter besser unterstützt, dann fallen auch vorne die Tore einfacher“, bilanzierte Lais und fand vor den schweren Rest-Partien des Jahres am Samstag (20 Uhr) bei der SG Muggensturm/Kuppenheim (12:8 Punkte), danach beim HGW Hofweier (7:13) und zu Hause gegen die HU Freiburg (13:7): „Wir sind in einem guten Stadium unserer Entwicklung angekommen.“

„Diese Niederlage haut uns nicht um. Aber jetzt kommen die Spiele, die wir gewinnen sollten“, blickte auch Ehrhardt bei 8:12 Punkten und Tabellenplatz zehn voraus. Am Samstag kommt der BSV Phönix Sinzheim (16:4), danach der TV Oberkirch (6:14), bevor das Spiel beim TV St. Georgen (0:20) das Jahr abschließen wird.

Schutterwald – Meißenheim 32:21 (14:12)

Schutterwald: Wegner, Sieck (18.-47.); Wöhrle 2, Langenbacher 1, Doll, Heppner 3, K. Heuberger 2, Fahner 4, Seigel, Herzog 11/6, Silberer 4, Fleig 2, Harter 3.
Meißenheim: D. Velz (bis 48.), Blum (ab 49.); Ehret 2/1, Zürcher 2, Leppert 1, Funke 2, Haag 2, Schröder, Zipf, Baumann 2, Nickert 5/2, J. Hasemann 4, Jochheim 1.

Bericht: Michaela Quarti (www.handball.bo.de)

Bild: Michael Wendling (www.handball-media.de)