HTV Meißenheim siegt vor großer Kulisse

Rund 700 Zuschauer verfolgten im Ried den umjubelten 27:25-Heimsieg im Derby der Südbadenliga gegen den TuS Altenheim. Gäste lassen viele Chancen ungenutzt.

Rund 700 Zuschauer brachten am Freitagabend die HTV-Arena zum Brennen, als der HTV Meißenheim dank eines umjubelten Schlussspurts das Südbadenliga-Derby gegen den TuS Altenheim knapp und spät mit 27:25 (11:15) für sich entscheiden konnte. Im Abstiegskampf bedeutete das zwei eminent wichtige Punkte für die Gastgeber. ,,Es wäre schön, wenn wir den Geist dieser grandiosen Kulisse und diese Stimmung in die nächsten Wochen mitnehmen könnten“, so Trainer Christoph Baumann. Sein Gegenüber Stefan Bayer nahm die Atmosphäre ebenfalls dankbar auf (,,Schade, dass wir nicht jede Woche vor so einer Kulisse spielen.“), gestand aber auch ein: ,,Selbst einen Tag später ärgert mich der Ausgang immer noch – keiner verliert gerne ein Derby.“

Die 60 körperlich intensiv, aber nicht unfair bestrittenen Minuten zweier Mannschaften, die seit vielen Wochen mit großen Personalproblemen kämpfen, ließen es an Emotion und Spannung nicht mangeln. Meißenheim startete besser, nach dem 5:2 (9.) ,,war es dann aber der TuS, der mehr Leidenschaft in seine Aktionen legte, die bessere Körpersprache zeigte und auch größeren Willen bewies“ (Baumann). Immer wieder erwies sich der siebte Feldspieler auf Gästeseite als stechendes Mittel zum Tor, so dass Altenheim über 10:7 (18.) bis zur Pause gar vier Treffer vorlegte. ,,Wir hatten dabei einiges Glück, dass Altenheim nicht völlig konsequent in seiner Chancenausbeute war. Mit sechs, sieben oder mehr Treffern Rückstand zur Pause wäre es das ansonsten wohl schon fast gewesen“, sagte Baumann unumwunden. ,,Die Problematik, uns nicht mit klareren Pausenführungen zu belohnen, verfolgt uns schon seit einigen Wochen“, sprach auch Bayer das Thema an.

Die Anfangsphase von Halbzeit zwei entwickelte sich nach dem Ausgleich zum 16:16 (35.) offen. ,,Den Anfang von Halbzeit zwei haben wir völlig verpatzt, viel ging in der Phase über die Abwehrreihen. Im Angriff taten sich beide Mannschaften schwer“, beschrieb Bayer. Der HTV stellte sich gerade nach dem 19:21 (49.) besser auf den siebten Feldspieler ein, es ging um Kleinigkeiten. ,,In der Abwehr haben zum Beispiel Max Zürcher, Jannick Hasemann, Torhüter Stefan Bader, aber auch alle anderen einen Riesenjob gemacht“, lobte Baumann. Nach dem 22:22 (56.) nahm das Drama zu. Zwei wichtige Ballgewinne ermöglichten schnelle Treffer, mit dem 26:23 (58.) fiel die Entscheidung. ,,Die Niederlage nehme ich auf mich, vielleicht habe ich die Mannschaft zu Beginn der zweiten Hälfte taktisch ein wenig überfrachtet. Meißenheim hat notwendige Qualitäten des Abstiegskampfs gezeigt, den Sieg letztlich mehr gewollt als wir und auch verdient gewonnen“, gratulierte Bayer fair.

Baumann konnte erst am Samstagvormittag seine Eindrücke vermitteln, ,,das war gestern schon alles ein wenig viel“, hielt er fest. Und ergänzte: ,,Wir konnten zum Ende den TuS nur noch niederkämpfen, die Folgen davon werden die Spieler unter Garantie noch ein paar Tage spüren. Eine leidenschaftlich vorgetragene zweite Hälfte hat uns den Sieg ermöglicht.“

Meißenheim – Altenheim 27:25 (11:15)

Meißenheim: Stein, Bader; M. Zürcher 4/3, Isenmann 3, Leppert 3, Funke 10, Fortin, Schröder, P. Hasemann 3, J. Hasemann 2, P. Zürcher 1, Jochheim 1.

Altenheim: Henke, Schäfer; Teufel 1, Kircher, Heini, Mattes 5/1, Michel 4, Gieringer 4, Pauli 3, Biegert 5, Weidtmann, Lehmann, Schnurr, Waldmann 3.

Bericht: Thorsten Mühl (www.handball.bo.de)