Der TuS Altenheim musste sich in einem sehenswerten Derby am Ende mit 23:24 geschlagen geben.
Von Beginn an präsentierte der HTV Meißenheim seine 3:3 Abwehr, was ähnlich einer Manndeckung wirkte. Die Halbpositionen des TuS Altenheim mit Meinlschmidt und Sutter konnten eingeengt werden, damit waren gleichzeitig auch die Außenspieler abgemeldet. Zwar versuchten die Gastgeber mit einem Laufspiel den Knoten zu lösen, doch lag die Fehlerquote im nicht akzeptablen Bereich für TuS-Coach Michael Schilling, der noch im Training die offensive Abwehr der Gäste angesprochen hatte.
Bis zum 4:2 waren die Einheimischen noch zufrieden, beim 4:5 wechselte die gute Stimmung zum HTV Meißenheim. 6:7 und 8:10 waren die weiteren Stationen, welche vermerkt wurden und mit einem 11:13 ging es in die Kabine.
Mit sechs Zeitstrafen kamen die Unparteiischen im ersten Durchgang aus, obwohl ca. 600 Zuschauer schon ein rassiges Derby erleben durften.
Die zweite Halbzeit versprach daher noch eine Steigerung. Philip Kugler glich nach 42 Minuten mit dem 17:17 aus (7 m) und gleichzeitig musste Kevin Fortin auf die Strafbank. In Unterzahl legte Dennis Ammel wieder vor. Kaum komplett, musste Bastian Funke eine Strafzeit absitzen, aber Manuel Hügli erhöhte für den dezimierten HTV. Von der 40. Bis zur 50. Spielminute kassierte der HTV fünf Strafzeiten, welche die Gastgeber nicht zur Führung nutzen konnten. Zwar spielte Altenheim im gleichen Zeitraum phasenweise auch in Unterzahl, doch zur Wende im Spiel reichte es nicht.
Nach dem 19:22 durch Dennis Ammel nahm Michael Schilling eine Auszeit. Gerry Sutter verkürzte nochmals zum 20:22, doch Meißenheim konnte dem Druck standhalten. Die letzten zwei Minuten toppten dann nochmals die bisherige Derbystimmung. Thomas Fahrenkopf hatte zum 22:24 getroffen und und Florian Engel vergab einen Siebenmeter, der im direkten Gegenstoß das 23:24 bedeutete. Es waren noch 25 Sekunden zu spielen, als letztgenannter nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah. Altenheim bereitete sich für den finalen Wurf vor, dieser wurde von Daniel Velz pariert, weshalb er unter dem Pulk der Spieler lange Zeit verschwand.
TuS-Coach Michael Schilling akzeptierte die Niederlage. „Mein Team hat das Derby nicht angenommen, es fehlte der Biss“, resümierte er. Zwar führte er an, dass mit Marvin Schilling eine wichtige Alternative im Spiel fehlte und das Thomas Gaudin nach langer Verletzungspause sein Leistungsvermögen noch nicht abrufen konnte, doch gratulierte er den Gästen zum Sieg.
Frank Ehrhardt wusste den Sieg ebenfalls richtig einzuschätzen: „Wir spielten phasenweise am Limit, haben das Spiel aber in der Abwehr gewonnen.“ Dabei war die defensive Variante nicht unbekannt. Bereits in der Landesliga wurde offensiv gedeckt und dies wurde mit der Meisterschaft belohnt.
Mit dem Derby zufrieden waren nach dem Spiel die meisten Fans beider Lager. Einzig störend wurden die 20 Zeitstrafen, davon 14 in Halbzeit zwei, empfunden, die dem harten, aber stets fairen Spiel nicht entsprachen.
Spiel-Film: 2:1, 4:2 (8.), 4:6 (14.), 7:7, 8:10 (23.), 10:12, 11:13 – 13:15, 14:16, 17:17 (43.), 19:22 (52.), 21:24 (58.), 23:24.