Dem Südbadenligist genügt ein 27:27 beim BSV Phönix Sinzheim. Trainer Christoph Baumann lobt Moral und Charakter der Mannschaft.
Am vorletzten Spieltag konnte Südbadenligist HTV Meißenheim dank eines 27:27 (12:19)-Remis beim BSV Phönix Sinzheim endgültig einen Knopf auf das Thema Klassenerhalt setzen. Dabei versinnbildlichte die Begegnung am Sonntag all jene Facetten, die die durch Verletzungen und andere Gründe immer wieder gebeutelte Mannschaft aus dem Ried seit Wochen stark machte. ,,Der Wahnsinn hatte zuletzt Methode bei uns“, grinste Trainer Christoph Baumann nach dem Spiel. ,,Was die Spieler an Charakter und Moral gezeigt, wie sie sich nie aufgegeben haben und füreinander durchs Feuer gegangen sind – das ist gar nicht hoch genug zu bewerten“, lobte er seinen Kader.
Der flüchtige Blick aufs Resultat täuschte laut Baumann: ,,Sieben Treffer Rückstand bei Halbzeit waren zu viel. Wir haben eigentlich gut gearbeitet in der Abwehr. Der Gegner war achtmal im Zeitspiel, erzielt daraus aber sieben Treffer. Auf der anderen Seite lassen wir fünf, sechs freie Bälle liegen, verkaufen uns so auch ein Stück unter Wert.“ Dennoch gab sich der Gast nie auf. ,,Ich habe an unsere Fitness geglaubt, weil Sinzheim schon in der Pause ganz schön pumpte“, schilderte der HTV-Coach. Seine Mannschaft verkürzte sukzessive – während die Hausherren sich, unter anderem durch zwei Platzverweise gegen Jan Strehlau (40.) und Tobias Müller (57.), selbst schwächten. Meißenheim änderte nicht viel an seinem taktischen Vorgehen, bekam aber situativ mehr Zugriff in der Abwehr, kassierte nur noch acht Gegentreffer. ,,Das war sicher einer der Knackpunkte für unsere Aufholjagd“, strich Baumann heraus. Dass er seine Mannschaft mal wieder ,,in einem Puzzle“ (Baumann) zusammenstellen musste, unter anderem auch Co-Trainer Luca Barbon das Trikot überstreifte, erwähnte er wie nebenbei. Selbst das 27:25 (57.) schreckte den HTV nicht mehr, erneut wurde der Rückstand egalisiert.
Da Meißenheim als Fünftletzter bei zwei Punkten Vorsprung und nur noch einem Spiel den direkten Vergleich mit Freudenstadt/Baiersbronn gewonnen hat, konnte gefeiert werden. Baumann: ,,Den Abschluss können wir am Samstag gegen Steißlingen genießen. Alle haben einen Megajob gemacht.“
Sinzheim – Meißenheim 27:27 (19:12)
Sinzheim: Zimmer, Radosevic, Ockenfuß; Rosatti, T. Müller, Vogel 1, Langenberg 1, Kloutschek, Strehlau 2 , Kirschner 6/1, Brath 9/2, Ackermann 5, Eggs, B. Müller 3.
Meißenheim: Bader; M. Zürcher 4/2, Isenmann 1, Funke 3, Fortin 4, Haag 4, Schröder 3, Hasemann 2, Barbon, Huber, P. Zürcher, Jochheim 6.
Bericht: Thorsten Mühl (www.handball.bo.de)