TuS muss sich dem Lokalrivalen aus Meißenheim mit 33:34 geschlagen geben. Enges Spiel vor 400 Zuschauern. Gastgeber zum dritten Mal in Folge zu Hause sieglos.
Ein Derby, wie es spannender nicht hätte sein können, erlebten am Freitag rund 400 Zuschauer in Altenheim. Am Ende schallten die „Missne-Missne-Rufe“ durch die kleine Herbert-Adam-Halle. 34:33 (13:15) hatte sich der HTV Meißenheim im Verfolger-Duell der Oberliga Südbaden beim TuS Altenheim durchgesetzt, und nicht nur Gäste-Coach Christoph Baumann fand: „Das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können.“
17 technische Fehler
Während die Meißenheimer mit ihrem großen Anhang feierten, richtete sich der Frust bei den Gastgebern vielfach gegen die Schiedsrichter Edah Mesic/Marius Bächle. „Ich bin nach wie vor verärgert, dass man bei einem Derby keine erfahreneren Schiris einsetzt“, haderte TuS-Coach Stefan Bayer noch am Tag danach. Nichtsdestotrotz erkannte Bayer eine „couragierte Leistung“ des HTV Meißenheim an und rügte den Auftritt seiner eigenen Mannschaft: „Mit 17 technischen Fehlern wird es schwierig, so ein Spiel zugewinnen. Diese Fehler haben unsere gute Torwartleistung aufgefressen. Da müssen wir unsere eigene Leistung hinterfragen.“
Velz sorgt für Aufreger
Bei einem ausgeglichenen Start hatte die Partie bereits nach fünf Minuten ihren ersten Aufreger: Als Gerry Sutter zum 3:2 traf und danach zu Boden ging, wurde er mit einer – im Handball eher selten gesehen – Drohgebärde des vor ihm stehenden Alexander Velz „angemacht“. Für den Meißenheimer gab es zwei Minuten zum Runterkühlen, und im Foyer wurde danach diskutiert, ob die Aktion rot-würdig gewesen sein könnte.
Auch in der Folge kam Altenheim vom Gegner nicht weg, sodass Bayer kurzzeitig den siebten Feldspieler brachte. Die Maßnahme griff nicht, und erst nach einer Auszeit beim 5:8 sollte es bei den Gastgebern besser laufen. Vor allem der starke Philip Kugler hatte nun sehr gute Aktionen, schaffte mit drei Toren den 9:9-Gleichstand. Doch die Fehlerzahl blieb bis zur Pause hoch, und da in dieser Hinsicht auch der HTV Meißenheim nicht nachstand, hieß es zur Halbzeit 15:13 für die Gastgeber.
Zürcher der „Gamechanger“
In Durchgang zwei hatten die Gäste dann schnell auf 15:15 ausgeglichen, fortan blieb es eng. Beim 18:16 kostete eine doppelte Zeitstrafe gegen Teufel und Bayer Altenheim die Führung, beim 20:19 legte Meißenheim vor, danach wechselten sich die Führungen ab. Mit-entscheidend am Ende für den Erfolg der Gäste: Max Zürcher, für seinen Trainer der „Gamechanger“, wurde in der zweiten Hälfte am Kreis mehrfach sträflich allein gelassen, zudem stellte sich der manngedeckte Alexander Velz, wenn es notwendig war, hinter der Block – und traf. „Er hat Verantwortung übernommen“, lobte Baumann, sah die Leistung des Ex-Zweitligaspielers für sein Team dennoch nicht als „spielentscheidend“ an. „Es haben auch andere Verantwortung übernommen, Kevin Fortin beispielsweise war ganz wichtig für uns“, fand der Trainer, der mit Bastian Funke (krank) und Dustin Ammel (Handgelenkbruch) zwei Leistungsträger ersetzen musste. Dafür machte mit Thorsten Fink einer aus dem Jahrgang 2007 ein starkes Spiel und am Ende ganz wichtige Tore.
Rückraum-Alternativen fehlten
Kollege Bayer sind dagegen im Rückraum die Alternativen ausgegangen. Hugo Hambrecht war verletzungsbedingt erst gar nicht dabei, Tobias Biegert musste mit einer Wadenverletzung raus, und Marius Heitz konnte nicht mehr richtig werfen. Dafür sprang dann Oliver Gieringer, eigentlich am Kreis zu Hause, im Rückraum ein und stellte dort seine Fähigkeiten mit sieben Toren eindrucksvoll unter Beweis. Gewohnt torgefährlich war auch Gerry Sutter im rechten Rückraum, doch Bayer hätte sich gewünscht, „dass auch von anderen ein bisschen mehr kommt. In Topspielen ist der ein oder andere leider oft gehemmt.“
Anders läuft es beim HTV Meißenheim. „Durch die schweren Auswärtsspiele, die wir schon hatten, hat die Mannschaft viel Selbstvertrauen. So sind die Spieler auch heute ruhig geblieben“, war Baumann zufrieden.
Jetzt hat der TuS Altenheim erst mal ein spielfreies Wochenende vor der Brust, ehe am 30. November die HSG Konstanz II kommt. Die Aufgaben werden also nicht einfacher. Derweil empfängt der HTV am kommenden Freitag den TV Oberkirch.
Altenheim – Meißenheim 33:34 (15:13)
Altenheim: Zölle (ab 16.), Schäfer (bis 15.); Sutter 9/2, Teufel, Mattes, Heidt 2, Gieringer 7, Heitz 1, Biegert 2, Kugler 7, Adam 2, Funk 2, Schnurr, Waldmann 1.
Meißenheim: Stein (24.-49.), Bader; M. Zürcher 10/5, Isenmann 3, Huser 1, Fortin 2, Schröder, Velz 8, Nickert 2, Häß, Ph. Zürcher 2, Jochheim 3, Fink 3.
Disqualifikation: Schnurr (60:00).
Bericht: Michaela Quartier (www.bo.de)